Juli 1, 2021

Initiativbewerbung – Musterbeispiel und Tipps zum Aufbau

Mit einer Initiativbewerbung kannst Du Deinen Wunscharbeitergeber von Dir überzeugen, obwohl dieser aktuell kein konkretes Stellenangebot ausgeschrieben hat. Die Chance auf einen Job sind mit einer Initiativbewerbung sogar ganz gut. Viele Stellen werden über Bekanntschaften oder noch vor der Stellenausschreibung vergeben.

Doch wie sieht die perfekte Initiativbewerbung aus? Wir geben Dir Tipps zum Inhalt und Aufbau, damit Du mit einer Initiativbewerbung bei Deinem Wunscharbeitgeber punkten kannst.

Wieso der letzte Satz so wichtig ist

Grundsätzlich gibt es kaum Unterschiede zwischen einer Initiativbewerbung und einer normalen Bewerbung. Bei einer Initiativbewerbung gibt es jedoch keine Stellenbeschreibung, auf die man sich beziehen kann. Deshalb solltest Du folgende Punkte beachten:

  • Fiktives Anforderungsprofil erstellen:
    Da es keine Stellenanzeige mit den gewünschten Anforderungen gibt, ist es wichtig ein eigenes Anforderungsprofil zu entwickeln. Dieses sollte sowohl an den Arbeitgeber als auch an Dich selbst angepasst sein. Zeige mit Deinen Qualifikationen, dass Du dieses Profil perfekt erfüllst.
    Mit Persönlichkeit auffallen:
    Um den Personaler von sich zu überzeugen, solltest Du unbedingt Dein Interesse für das Unternehmen zeigen und vor allem mit Deiner Persönlichkeit punkten.
  • Ansprechpartner nennen:
    Da es sich um keine Blindbewerbung handelt, ist der Ansprechpartner im Unternehmen bekannt. Verwende daher unbedingt die persönliche Anrede in der Initiativbewerbung. Die Anrede mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ kann schnell einen schlechten Eindruck hinterlassen.
  • Erforderliche Unterlagen:
    Genauso wie bei einer normalen Bewerbung besteht die Initiativbewerbung aus einem Anschreiben und einem Lebenslauf. Zusätzlich kannst Du ein Motivationsschreiben, Deine Zeugnisse und Zertifikate der Bewerbung beifügen.

Vorteile und Nachteile einer Initiativbewerbung

Eine gute Initiativbewerbung kostet sehr viel Zeit und kann nicht einfach so beiläufig geschrieben werden. Jedoch kann eine solche Bewerbung Jobs ermöglichen, an die Bewerber sonst nicht herankommen. Doch was spricht für und was dagegen? Lohnt sich eine Initiativbewerbung?

Vorteile

  • Du hast weniger Konkurrenz als bei ausgeschriebenen Stellenanzeigen. Hier gibt es zahlreiche Mitbewerber, wohingegen man bei einer Initiativbewerbung der Einzige sein kann und somit auffällt.
  • Du musst nicht auf die Stellenausschreibung ihres Traumarbeitgebers warten. Deine Initiativbewerbung kannst Du jederzeit abgeben und so Deine Jobchancen im verdeckten Stellenmarkt erhöhen.
  • Eine Initiativbewerbung zeigt, dass Du Eigeninitiative und Mut besitzt und großes Interesse am Unternehmen hast. Diese Eigenschaften sind besonders positiv für Unternehmen.
  • Das Anschreiben kann viel freier gestaltet werden. Du musst keine Anforderungen in der Anzeige beachten, sondern kannst Dich ganz auf Deine Stärken und Kompetenzen konzentrieren.
  • Mit einer Initiativbewerbung bist Du im Pool des Unternehmens und wirst möglicherweise für eine passende Stelle in der Zukunft berücksichtigt.

Nachteile

  • Es ist schwieriger zu erkennen, was der Personaler hören will, da es keine konkrete Stellenanforderung gibt.
  • Ohne eine Stellenausschreibung mit dem richtigen Kontakt ist es gut möglich den falschen Ansprechpartner auszuwählen. Dies kann einen schlechten Eindruck hinterlassen.
  • Die Vorarbeit bei einer Initiativbewerbung ist sehr zeitintensiv. Es benötigt viel Recherche um Informationen für das Anschreiben zu finden. Schließlich gibt es hier kein Aufgabenprofil oder keine gewünschten Qualifikationen, auf die man sich beziehen kann.
  • Die Wahrscheinlichkeit einer Absage bei einer Initiativbewerbung ist größer als die einer Zusage, da das Unternehmen eigentlich keinen Mitarbeiter sucht.
  • Das kann schnell demotivieren und das Selbstbewusstsein senken

Muster und Vorlagen für die Initiativbewerbung

Vorlagen sparen Dir Zeit bei der Bewerbung und geben Dir Sicherheit, einen professionellen Eindruck bei den Personalern zu hinterlassen. Fehler beim Aufbau und Layout können Dich schnell ins Aus katapultieren.
Hier findest Du Bewerbungsmuster und Vorlagen, um mit der perfekten Initiativbewerbung Ihr Wunschunternehmen zu überzeugen.

Vorbereitung auf die Initiativbewerbung

Um eine überzeugende Initiativbewerbung zu schreiben, ist eine gute Vorbereitung unabdingbar. Vor allem eine ausführliche Hintergrundrecherche über das Unternehmen, über Anforderungsprofile und Berufsfelder ist erforderlich, damit Dir ein eindrucksvolles Anschreiben oder Motivationsschreiben gelingt. Diese Informationen findest Du größtenteils auf der Website der jeweiligen Firma. Dies ist zwar zeitintensiv, erhöht aber Deine Chance zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Folgende Fragen solltest Du bei der Vorbereitung klären:

  • In welchen Geschäftsbereichen ist das Unternehmen aktiv?
  • Gibt es bereits Erfahrungen mit dem Arbeitgeber?
  • Wie ist die Unternehmensphilosophie?
  • Welche Jobs sind derzeit auf der internen Karriereseite ausgeschrieben?
  • Hat das Unternehmen gerade einen Einstellungsstopp oder bauen sie Stellen ab?
  • Welche Qualifikationen im Lebenslauf werden gesucht?
  • Wie ist die wirtschaftliche Lage der Firma?
  • Welche Qualifikationen werden gesucht?
  • Wie viele Mitarbeiter hat das Unternehmen?
  • Gibt es demnächst neue Produkte oder Dienstleistungen, die Du mit Ihrer Qualifikation unterstützen kannst?

Aufbau der Initiativbewerbung

Eine Initiativbewerbung besteht grundsätzlich aus den gleichen Bestandteilen wie eine konventionelle Bewerbung. Sollte das Wunschunternehmen keine Informationen über erforderliche Dokumente auf der Website haben, ist es am besten seine vollständigen Bewerbungsunterlagen einzureichen:

  • Anschreiben
  • Deckblatt (optional)
  • Lebenslauf
  • Zeugnisse

Bei einer Initiativbewerbung ist besonders ein aussagekräftiges Anschreiben ausschlaggebend. Hier gilt es seine Begeisterung für das Unternehmen und den Job zu zeigen und mit seiner Persönlichkeit zu punkten. Je auffälliger desto besser – schließlich will man sich von der Masse abheben.
Beim Aufbau und Struktur des Anschreibens solltest Du Dich als Bewerber an der DIN 5008 Norm orientieren.

Der Inhalt der Initiativbewerbung

Ein strukturierter Aufbau der Initiativbewerbung ist wichtig für einen professionellen Eindruck. Jedoch ist der Erfolg der Bewerbung in erster Linie von dem Inhalt abhängig. Wir zeigen Dir, auf welche Punkte Du achten solltest:

Betreff

Ein strukturierter Aufbau der Initiativbewerbung ist wichtig für einen professionellen Eindruck. Jedoch ist der Erfolg der Bewerbung in erster Linie von dem Inhalt abhängig. Wir zeigen Dir, auf welche Punkte Du achten solltest:

  • „Initiativbewerbung als …“
  • „Initiativbewerbung für eine Tätigkeit in Ihrer XY-Abteilung“
  • „Bewerbung für einen Praktikumsplatz als …“
  • „Bewerbung für eine Stelle im Bereich XY“

Einleitung

Eine schlechte Einleitung kann dazu führen, dass der Personaler die Bewerbung sofort auf die Seite legt. Deswegen ist es besonders wichtig eine einzigartige und selbstbewusste Einleitung zu schreiben. Du Solltest auf jeden Fall erwähnen, wie Du auf das Unternehmen aufmerksam geworden sind. Eine persönliche Verbindung zum Unternehmen kann dabei ein großer Vorteil sein. Erkläre dem Personaler, auf welche Stelle Du Dich bewirbst, warum Du genau in diesem Unternehmen arbeiten willst und stelle Deine Motivation überzeugend und authentisch dar.

Beispiel für die Einleitung:

„Sehr geehrter Herr … ,
auf der Empfehlung von Herrn … , Head of XY, bin ich auf Ihr Unternehmen aufmerksam geworden. Nachdem ich bei meinem vorherigen Arbeitgeber jahrelange Erfahrung im Bereich Ernährungswissenschaft sammeln konnte, möchte ich nun zum Thema Nachhaltigkeit und Fairness beitragen. Die Eröffnung Ihrer neuen Abteilung im Bereich Produktentwicklung & Nachhaltigkeit bietet den perfekten Anknüpfungspunkt für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“

Hauptteil

Im Hauptteil der Initiativbewerbung geht es primär darum, Dein fachliches Know-how, Deine Stärken und Deine Persönlichkeit zu verdeutlichen. Formuliere nicht einfach Deinen Lebenslauf aus, sondern erkläre, warum Du dem Unternehmen einen Mehrwert bietest. Belege Deine Qualifikationen mit aussagekräftigen Beispielen aus der Praxis.

Beispiel für den Hauptteil:

„Bei meinem aktuellen Arbeitgeber habe ich ein zweijähriges Marketing-Projekt initiiert, bei dem ich die Leitung der kompletten Abteilung übernahm. Die Verkaufszahlen haben sich danach um 65% erhöht.“

Zeige gleichzeitig Deine Soft Skills auf. Welche Eigenschaften machen Dich aus? Auch hier gilt es wiederum Deine persönlichen Stärken mit konkreten Beispielen zu belegen, um sie glaubhaft zu machen. Trete in Deinem Anschreiben selbstbewusst und einzigartig auf. Du musst Dich von den anderen Bewerbern abheben und das Interesse des Lesers wecken. Nur so schaffst Du es den Personaler von Dir zu überzeugen.

Schlussteil

Die letzten Sätze bleiben meist am längsten im Gedächtnis. Deswegen bekräftige unbedingt nochmals Dein Interesse und Deine Motivation. Mache deutlich, dass Du Dich auf ein Vorstellungsgespräch freust. Verwende aber keinesfalls den Konjunktiv – dies wirkt unsicher. Am Ende kannst Du außerdem Deinen frühestmöglichen Eintrittstermin angeben.

Beispiel für den Schlussteil:

„Ich bin davon überzeugt, dass ich mit meiner langjährigen Erfahrung im Bereich XY und meiner Kreativität eine Bereicherung für Ihr Team bin. Gerne überzeuge ich Sie in einem persönlichen Gespräch von meinen Fähigkeiten und meiner Persönlichkeit. Ich freue mich auf ein Kennenlernen und eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Gerne stehe ich Ihnen frühestens ab dem XY.XY.XYXY zur Verfügung.“

Der Lebenslauf in einer Initiativbewerbung

Auch ein Lebenslauf sollte neben dem Anschreiben der Initiativbewerbung beigefügt werden. Dieser unterscheidet sich weder inhaltlich noch formal von anderen Bewerbungsformen. Ein guter Lebenslauf muss vor allem lückenlos, strukturiert und übersichtlich sein und alle wichtigen beruflichen Entwicklungsschritte und Fähigkeiten beinhalten. Damit erhalten Unternehmen schnell einen guten Überblick über Deine Hard Skills.

Deckblatt in einer Initiativbewerbung verwenden?

Ein Deckblatt ist bei einer Initiativbewerbung nicht unbedingt notwendig, kann aber eine gute Übersichtlichkeit geben.
Ein Deckblatt sollte folgendes beinhalten:

  • Name, Anschrift und Kontaktdaten
  • Bewerbungsfoto
  • Aktuelle Position
  • Eventuell den höchsten Bildungsabschluss oder die relevantesten Qualifikationen

Länge der Initiativbewerbung

Bei einer Initiativbewerbung hast Du die Möglichkeit Dich mit Deinen vollständigen Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Zertifikate, usw.) oder mit einer sogenannte Kurzbewerbung (nur Anschreiben und Lebenslauf) zu bewerben. Wir empfehlen aber immer alle Unterlagen zu senden, um Deine Chancen auf einen Job zu erhöhen. Denn nur so bekommt der Personaler einen detaillierten Überblick über Deine Qualifikationen und Deine Person. Falls Du Dich für eine Kurzbewerbung entscheidest, solltest Du aber am Ende des Anschreibens erwähnen, dass Du die Anlagen gerne auf Wunsch nachschickst.

Online-Profile regelmäßig aktualisieren

Heutzutage ist es üblich, dass Personaler die Online-Profile der Bewerber checken. Deswegen ist es unbedingt notwendig, seine Profile im Internet (beispielsweise bei Xing und LinkedIn) kontinuierlich zu aktualisieren. Finden Personaler dort Lücken oder Widersprüche zu den versendeten Bewerbungsunterlagen, kann dies schnell zum sofortigen Aus führen. Also überprüfe sorgfältig Deine Online-Profile bevor Du eine Initiativbewerbung lossendest!

Tipps für die Initiativbewerbung

Richtiges nachfassen bei einem Unternehmen

Du hast noch immer keine Rückmeldung zu Deiner Bewerbung bekommen und willst wissen wie der aktuelle Stand ist? Nach ein paar Wochen kannst Du per Telefon oder E-Mail nachfragen. Wenn Du anrufst, hast Du den Vorteil, dass Du sofort eine Antwort bekommst. Wohingegen Du bei einer E-Mail wieder auf eine Reaktion hoffen musst. Frage aber keinesfalls mehrfach nach – dies kann schnell nervig und verzweifelt wirken.
Hake im ersten Stepp nach, ob Deine Bewerbung eingegangen ist. Danach kannst Du vorsichtig nachfragen, wie der Stand Deiner Bewerbung ist. Betone dabei erneut dein Interesse am Unternehmen.

CV-Parsing: Worauf gilt es gezielt zu achten?

Viele Unternehmen benutzen eine Software, das sogenannte CV-Parsing, um den Bewerbungsprozess zu vereinfachen und eine erste Vorauswahl zu treffen. Der CV-Parser erfasst alle Bewerbungsunterlagen, erkennt relevante Informationen und Skills und sortiert somit unterqualifizierte Bewerber aus.
Damit die Software Deine Unterlagen problemlos erkennt, solltest Du folgende Punkte in der Initiativbewerbung beachten:

  • Rechtschreibfehler und Abkürzungen vermeiden
  • Auf Sonderzeichen verzichten
  • Kein ausgefallenes Layout und keine Grafiken oder Icons verwenden

Wann kannst Du bei der Bewerbung nachhaken?

Da es sich um eine Initiativbewerbung handelt, kann es länger dauern bis eine Rückmeldung vom Unternehmen kommt. Schließlich gibt es keine offene Stelle, die das Unternehmen dringend zu besetzen hat. Durchschnittlich dauert es ca. vier Wochen bis Firmen eine Antwort geben. Deswegen solltest Du erst nach etwa 2 bis 3 Wochen das Unternehmen bzw. den Ansprechpartner kontaktieren. Erkundigst Du Dich zu schnell nach Deiner Bewerbung, hinterlässt Du meist keinen guten Eindruck. Bleibe dabei immer höflich, stelle keine Forderungen und setze den Personaler keinesfalls unter Druck.

Wie viele Initiativbewerbungen versenden?

Pro Unternehmen nur eine Initiativbewerbung! Bewirbst Du Dich initiativ, solltest Du Dich auch nur auf eine Stelle beziehen. Andernfalls erweckst Du den Eindruck, dass Du unsicher bist und keinen Plan hast, was Du beruflich machen willst.

E-Mail zur Initiativbewerbung richtig verfassen

Wenn die Initiativbewerbung per E-Mail versendet wird, ist es wichtig, einen prägnanten, kurzen E-Mail-Text mit einer aussagekräftigen Betreffzeile zu verfassen. Es sollte erkennbar sein, welches Anliegen Du hast und welche Kernkompetenzen Du besitzt.

Beispiel für einen E-Mail-Text:

„Sehr geehrte(r) Frau / Herr … ,

als Ernährungswissenschaftler mit langjähriger Berufserfahrung habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt. Da Ihr Unternehmen laut Pressemitteilungen vermehrt auf Nachhaltigkeit setzt, würde ich gerne Ihr engagiertes Team verstärken.
Im Anhang zu dieser E-Mail finden Sie meine Bewerbungsunterlagen für eine Position als Ernährungswissenschaftler.
Bei Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung und freue mich auf ein persönliches Vorstellungsgespräch.

Mit freundlichen Grüßen,
… “

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