Der letzte Satz einer Bewerbung kann vieles bewirken. Er kann Deine Eignung für die Stelle noch einmal unterstreichen. Er kann aber auch den guten Eindruck zerstören, den Du vorher aufgebaut hast. Darum sollte der Schlusssatz Bewerbung stets sorgfältig durchdacht sein. Hier eine Anleitung, was dabei wichtig ist. Mit praktischen Tipps, wie Du einen guten Schlusssatz formulieren kannst.
Wieso der letzte Satz so wichtig ist
Was wir zuletzt von einem Text wahrnehmen, ist der Schluss. Er bleibt im Kopf und überdeckt dadurch alles, was vorher war. Damit trägt er entscheidend zu dem Eindruck bei, den Du beim Leser hinterlässt. Sei hier also nicht nachlässig. Zu viel steht auf dem Spiel: Im schlimmsten Fall war Deine ganze Arbeit umsonst. Weil das niemand will, sollte Dein besonderes Augenmerk auf dem Schlusssatz jeder Bewerbung liegen. Ganz gezielt lässt er sich nämlich auch dazu nutzen, den positiven Gesamteindruck von Deiner Person zu verstärken.
Tipp: Es muss nicht unbedingt ein Satz sein. Möglich sind auch zwei oder drei kürzere Sätze, die für einen gelungenen Abschluss sorgen. Schlusssatz nennt sich das Ganze, weil es einprägsamer ist.
Manche Experten halten den Schlusssatz sogar für wichtiger als den Anfangssatz, denn jener macht im besten Fall neugierig. Im ungünstigen Fall überfliegt man ihn, um gleich zum Wichtigen zu kommen. Den Schlusssatz hingegen übersieht niemand so schnell. Zeugt er doch von einem wichtigen Teil Deiner Bewerbung – Deiner Motivation. Die sollte im abschließenden Satz noch einmal durchscheinen – zum Beispiel mit der Bitte, zu einem persönlichen Gespräch eingeladen zu werden, um noch viel mehr von Dir zu erzählen.
Stellt also der Hauptteil der Bewerbung sachlich dar, was Du kannst und was Du in die Firma einbringst, ist der Schlusssatz ein bisschen schwierig. Er ist auch deshalb heikel, weil so viel in ihm mitschwingen kann. Deine Motivation ist nur ein Teil davon. Andererseits steckt im Schlusssatz auch riesiges Potenzial. Nutze es!
Das alles zeigt ein guter Schlusssatz in der Bewerbung:
- Wie gut Deine Formulierungskunst ist
- Wie stark Deine Motivation ist
- Wie Du generell eine Arbeit abschließt
- Wie selbstbewusst Du bist
Was sollte im Schlusssatz enthalten sein?
Der Inhalt des Schlusssatzes richtet sich nach dem Haupttext. Erwähne nur Dinge, die Du dort nicht schon geschrieben hast. Ansonsten bleibt Dir überlassen, was Du dort unterbringen möchten. Wird beispielsweise in der Stellenausschreibung nach Deinen Gehaltsvorstellungen gefragt, kannst Du diese in einem neutralen Satz am Ende des Anschreibens anbringen. Ein Beispiel: „Derzeit liegt meine Gehaltsvorstellung bei X Euro brutto jährlich.“
Auch Dein mögliches Eintrittsdatum eignet sich gut für diesen Satz: „Aufgrund meiner derzeitigen Kündigungsfrist von … Monaten stehe ich Ihnen gern ab dem … zur Verfügung.“ Beide Angaben dann besser noch einmal prüfen, damit Dir hier keine Fehler unterlaufen!
Sehr gut eignen sich auch die folgenden Formulierungen. Obwohl es sich dabei um eine Form der Aufforderung handelt, wirken sie weder aufdringlich, noch stoßen sie den Leser vor den Kopf. Bleibe stets höflich, dann gelangst Du rascher zum Ziel. Damit kannst Du zum Beispiel Deiner Hoffnung Ausdruck geben, persönlich eingeladen zu werden: „Gern erzähle ich Ihnen in einem persönlichen Gespräch mehr zu meinem Engagement und meinen Voraussetzungen für die Stelle als … .“
Damit hast Du geschickt eine sogenannte Call-to-Action eingebaut. Vielleicht kennst Du dies aus der Werbung: Für einen erfolgreichen Abschluss steht am Ende eines Spots oder einer Produktbeschreibung stets ein Aufruf. Er soll dazu verleiten, etwas zu tun. Im Fall der Bewerbung sollte er aber eher subtil sein.
Wie funktionieren gute Handlungsaufforderungen?
Gute Formulierungen sind Sätze, die Vorfreude auf etwas ausdrücken, was so noch gar nicht gegeben ist. Dann bleibt es dem Leser überlassen, Deine Erwartungen zu erfüllen, ohne sich unter Druck gesetzt zu sehen. Keinesfalls darf der Leser den Eindruck gewinnen, Du Drängstn ihn zu etwas! Deshalb solltest Du auf extrem offensives Verhalten verzichten. Ein gewisses Selbstbewusstsein kann aber nicht schaden und kommt beim Personaler normalerweise gut an. Weil die Gratwanderung dabei sehr schwierig wird, hier einige Beispiele.
Gute sätze mit Call-to-Action:
- „Auf Ihre Rückmeldung freue ich mich.“
- „Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören.“
- „Ich freue mich darauf, Teil Ihres Teams zu werden und stelle mich gern einmal persönlich vor.“
Was sollte in dem Schlussatz enthalten sein?
Stellenanzeigen geben Dir Hinweise darauf, was Dein Schlusssatz enthalten könnte. Nimm ein Thema daraus auf und verwandle es in einen wohlformulierten Abschluss!
Ein Beispiel: Häufig fragt die Firma, wann Du anfangen könntest. Verwandle diese Auskunft in einen Schlusssatz und vergiss nicht Deine Kündigungsfrist zu erwähnen. Oder wird explizit ein Führerschein verlangt? Dann weise darauf hin!
Mögliche Themen für den Schlussatz
- Gehaltsvorstellungen
- Vorfreude auf ein persönliches Gespräch
- Mögliches Eintrittsdatum
- Stellenabhängig: besondere Voraussetzungen, zum Beispiel Führerschein
Biete auch an, noch offene Fragen gern zu beantworten. Dass sich dazu am besten ein persönliches Gespräch eignet, versteht sich nicht von selbst. Erwähne es ruhig mit!
Beispiele für den Schlusssatz:
- „Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung.“
- „Ich freue mich auf die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch.“
- „Gern stelle ich mich Ihnen auch persönlich vor.“
- „Ihre Rückfragen beantworte ich gern auch persönlich.“
Offensive Beispiele für den Schlusssatz:
- „Sind noch Fragen offen? Ich beantworte sie gerne, am besten in einem persönlichen Gespräch!“
- „Kontaktieren Sie mich gerne für weitere Fragen!“
- „Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch würde ich mich sehr freuen. Dort beantworte ich gerne Ihre offenen Fragen!“
Was sollte der Schlusssatz nicht enthalten?
Es gibt ein paar Dinge, die ein Personaler nicht gern sieht. Sie hinterlassen einen sehr schlechten Eindruck, weshalb Du sie am besten ganz vermeidest. So sollte die Bewerbung auf eine DIN-A4-Seite passen. Bei einem so kurzen Text zählt jeder Satz! Das gilt besonders für den Schlusssatz. Häufig fehlt nämlich die Zeit, Deine Bewerbung genauer anzusehen.
Es ist übrigens viel schwerer, einen Sachverhalt kurz auszudrücken, als ihn in mehreren langatmigen Sätzen zu beschreiben. Dazu muss er wirklich gut durchdacht sein, jedes Wort sollte passen. Das zu lernen, ist aber nicht unmöglich! Denn neben den Themen und Stilmitteln, die verwendet werden sollten, gibt es auch solche, die keinesfalls hinein dürfen. An erster Stelle steht hier der Konjunktiv.
Warum den Konjunktiv vermeiden in einem Schlusssatz?
Wie geschickt Du ihn auch formulierst, er vermittelt immer Unsicherheit! Das ist das Letzte, was Du in einer gelungenen Bewerbung brauchst. Zwar ist er häufig gut gemeint, zudem oft missverstanden, denn er gilt als besonders höflich. Doch er kann Deine ganze Bewerbung zunichte machen. Lese Dir einmal die folgenden Sätze durch und lassen Sie sie ein wenig auf sich wirken:
- „Gern würde ich mich Ihnen auch persönlich vorstellen.“
- „Wenn ich Ihr Interesse geweckt hätte, freut mich das.“
- „Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören.“
- „Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mich zu einem persönlichen Gespräch einladen würden.“
- „Wenn Sie mich zu einem persönlichen Gespräch einladen würden, würde ich mich sehr freuen.“
- „Gern könnte ich Ihnen im persönlichen Gespräch meine weiteren Kenntnisse und Fähigkeiten erläutern. Wenn Sie mich daher einladen würden, wäre das toll.“
Merke Dir: Konjunktiv ist in diesem Fall das Gegenteil von gutem Stil. Du wirkst damit wenig souverän und vermutlich stellst Du Dein Licht unter den Scheffel – doch kaum ein Personalchef wird sich die Mühe machen, dies bei Gelegenheit einmal zu prüfen! Wenn Du zum Ziel kommen willst, solltest Du deshalb seine Aufmerksamkeit mit jedem Satz fesseln.
Warum den Konjunktiv vermeiden in einem Schlusssatz?
Schreibe den Satz zunächst ruhig im Konjunktiv. Dann überlege, wie er besser lauten soll. Anstatt zu schreiben „Ich würde mich freuen …“, versuche es einmal mit dieser Konstruktion: „Habe ich Ihr Interesse geweckt, freue ich mich auf ein persönliches Gespräch. Gern erzähle ich Ihnen dann mehr über meine persönlichen Voraussetzungen und Fertigkeiten.“
Häufige Fehler in einem Schlusssatz und wie sie zu vermeiden sind
- Zu offensiv:
„Laden Sie mich gleich ein!“
So etwas kann in der Werbung funktionieren, ein Personalchef wird davon jedoch nicht angetan sein. Fordere nicht, schlage vor! Das wirkt viel respektvoller und kommt besser an. - Sich klein machen:
„Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.“
Das hat in einer Bewerbung nichts verloren. Du hast Fähigkeiten und Kenntnisse, Du bist jemand. Die Aufmerksamkeit der Firma steht Dir zu, wenigstens für die Zeit des Lesens Deiner Bewerbung. - Bandwurmsätze:
Gehe davon aus, dass der Leser Deiner Bewerbung wenig Zeit hat. Helfe ihm, indem Du ihn in kurzen Sätzen durch den Text leitest. Teile dafür lange Sätze in mehrere kürzere auf. - Passivformen:
Der Gesamteindruck verliert, wenn Du Passivkonstruktionen verwendest. Gehe am Schluss noch einmal alles durch: Wo das nötig und möglich ist, verwandle den Passiv in den Aktiv! - Inhaltsleere Sätze:
Sagt der Schlusssatz wirklich etwas aus? Ist er also wichtig? Prüfe, ob Du ihn auch weglassen könntest. Das ist dann der Fall, wenn sich dadurch das Anschreiben nicht wesentlich verändert. Suche dann nach einem besseren Schlusssatz!
Fazit
Unterschätze den Schlusssatz einer Bewerbung nicht. Ihm sollte noch einmal Deine volle Aufmerksamkeit gehören. Schließlich hinterlässt er den bleibenden Eindruck, der einen Personaler veranlasst, Dich einzuladen! Inhaltlich bist Du dabei recht frei, doch bestimmte Dinge solltest Du unbedingt vermeiden. Dazu zählt beispielsweise der Konjunktiv. Wer sich an grundlegende Regeln hält und sich genug Zeit nimmt, formuliert bestimmt den passenden Schlusssatz für seine Bewerbung!